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Bücher, Bücher, Bücher

Als ich mit dem Schreiben dieses Artikels begann, kam mir in den Sinn, einmal meine Bücher zu zählen. Da ich gemeinsam mit meinem Mann zwei Bücherregale besitze, schätzte ich meinen Bestand auf ca. 150 Bücher. Das Ergebnis hat mich selber überrascht: 252 Stück – huch, da ist Potenzial nach unten und es wird Zeit für mich, mal wieder gründlich zu prüfen, ob es Bücher gibt, die für mich nicht mehr wichtig sind und deshalb gehen dürfen.11_Bücher_Text

Bei mir war es im Leben immer schon so, dass mein Platz für Bücher beschränkt ist. Das mag ein Nachteil sein, doch es hat auch den großen Vorteil, dass ich dadurch nicht in Büchern ersticke und regelmäßig meinen Bestand auf ein gesundes Maß reduziere.

Die Menge ist zweitrangig – wichtig ist Ihr Gefühl

Wichtig ist jedoch in erster Linie nicht die Menge, sondern Ihr Gefühl wenn Sie Ihr(e) Bücherregal(e) betrachten. Spüren Sie Freude beim Anblick Ihrer Schätze? Handelt es sich überhaupt um Schätze oder eher um Bücher, von denen Sie gar nicht mehr wissen, wo sie herkommen, die Sie schon lange nicht mehr beachtet haben?

„Bücher wirft man nicht weg“ – warum eigentlich nicht?

Kommt Ihnen dieser Satz bekannt vor? Vielleicht haben Sie ihn früher von Ihren Eltern oder Großeltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen gehört und innerlich fest abgespeichert. Vielleicht ist er mit ein Grund, warum sich bei Ihnen unnatürlich viele Bücher angesammelt haben, warum Sie sich von keinem Buch trennen wollen oder können. Haben Sie ihn vielleicht verwandelt in „Bücher gibt man nicht weg“?

Ich habe nicht recherchiert, wo dieser Satz seinen Ursprung hat. Vielleicht stammt er aus Zeiten, wo es noch nicht so viele Möglichkeiten gab, Bücher weiterzugeben oder zu verkaufen. Heutzutage müssen Bücher nicht im Müll landen, wofür sie meistens noch zu schade sind. Vielleicht stammt der Satz auch von Menschen, die miterleben mussten, wie in der Not Bücher verbrannt wurden, weil kein Brennmaterial da war. Ich bin der Meinung, dass diese Zeiten definitiv vorbei sind und wir uns von Büchern trennen dürfen und sollen.

„Da könnte noch was Wichtiges drinstehen“ – „Irgendwann lese ich dieses Buch“

Diese beiden Sätze betreffen Bücher, die wir noch nicht gelesen haben, zu denen wir bisher keinen Zugang hatten, bei denen wir auf den richtigen Zeitpunkt zum Lesen warten. Welche Bücher kommen Ihnen bei diesen Sätzen in den Sinn? Ich bin sicher, es fallen Ihnen sofort ein paar ein.

Ich kann mich an ein Buch erinnern, dass mir 1996 empfohlen wurde, das mir damals aber zu teuer war: „Ein Kurs in Wundern“. Zwei Jahre später entdeckte ich es auf einem Flohmarkt und kaufte es sofort zu einem günstigen Preis. Dieses Buch stand sehr lange in meinem Regal. Nach ca. 9 Jahren nahm ich es erstmals zum Lesen in die Hand und ich stellte fest, dass ich das, was in diesem Buch gelehrt wurde, auf anderen Wegen bereits in mein Leben integriert hatte. Ich war über das Buch hinausgewachsen ohne es zu lesen.

Es wird immer wieder gelehrt, im Hier und Jetzt leben ist wichtig – wenn ich das auf Bücher übertrage, dann gibt es keinen Grund mehr, ein Buch zu behalten, dass ich vielleicht später einmal lesen will. Wenn mich ein Buch beim Lesen der ersten Seiten oder Kapitel nicht fesselt oder mir der Schreibstil nicht gefällt, warum sollte es mir in zwei Jahren anders gehen? Berührt es mich in irgendeiner Art und Weise hier und jetzt? Nein? Dann darf es hier und jetzt gehen.

Warum ist dieses Buch bei mir?

Eine Frage, der wir wirklich auf den Grund gehen sollten, ist die Frage, warum ein Buch überhaupt bei uns ist. Zurück zu meinem Beispielbuch „Ein Kurs in Wundern“. Ich habe dieses Buch gekauft, weil es mir empfohlen wurde. Ich habe damals nicht geprüft, ob es für mich das richtige ist. Ich habe mich blind auf eine Empfehlung verlassen und im Nachhinein stellte es sich als Fehlkauf heraus.

Andere Gründe könnten sein, dass wir ein Buch geschenkt bekommen haben, dass wir ein Schnäppchen gekauft haben, dass wir ein Mode-Hobby ausprobieren wollten und es uns dann doch nicht mehr interessiert hat oder die Zeit gefehlt hat und es gibt sicher noch andere Gründe.

Diese Gründe helfen mir dabei, ein Buch wieder loszulassen, denn wenn ich ehrlich bin, hat es noch nie wirklich zu mir gehört.

Haben Sie jetzt Lust, selber mal Ihren Bücherbestand zu zählen? Wie ist das bei Ihnen – kennen und schätzen Sie alle Ihre Bücher? Möchten Sie Ihren Bestand reduzieren? Ich freue mich über Kommentare oder Rückmeldungen per E-Mail .

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