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Sommerschlussverkauf – drum prüfe wer sich…

Der Sommerschlussverkauf steht vor der Tür und da kommen mir sofort Erinnerungen an Kindheitstage in den Sinn. Damals schrieb man den Schlussverkauf mit „ß“ – er war noch etwas Besonderes, fand nur zweimal im Jahr statt und die Chancen waren groß, echte Schätze zu günstigen Preisen zu finden.

Heute empfinde ich es so, dass das ganze Jahr über Schlussverkauf stattfindet. 16_SSV_Grafik_kIn nahezu jedem Geschäft gibt es Ständer, Regale, Bereiche mit herunter gesetzten Waren. Trotzdem wird der Sommer- und Winterschlussverkauf großartig beworben, wir werden in die Geschäfte gelockt und die Auswahl an Schnäppchen ist groß.

Machen Schnäppchen glücklich?

Ja und nein. Meiner Erfahrung nach macht nur ein geringer Anteil der ergatterten Schnäppchen  wirklich glücklich. Das können zum Beispiel Kleidungsstücke sein, die wir sowieso vorhatten zu kaufen und die gerade in diesem Moment günstiger angeboten werden. So als ob uns jemand eine Freude machen wollte.

Oft ist es aber so, dass wir Abstriche machen, nur weil etwas weniger kostet.

  • Die Hose hat nicht die Farbe, die wir ursprünglich wollten? Macht nichts – dafür kostet sie nur 39 Euro.
  • Es gibt gerade kein Langarmshirt in schwarz? Dafür bekomme ich drei normale T-Shirts für den gleichen Preis.
  • Die Schuhe passen nicht 100%ig? Mit der Zeit werden sie sicher bequemer – so billig bekomme ich sie nie wieder.
  • Eigentlich wollte ich ein Kleid kaufen. Aber weil der Rock preislich unschlagbar ist, kaufe ich ihn statt dem Kleid, auch wenn ich kein passendes Oberteil dazu habe.

Das sind nur ein paar Beispiele unserer Denkweisen, wenn es darum geht, Geld zu sparen. In Wirklichkeit sparen wir mit diesen so genannten Schnäppchen kein Geld, weil wir sie nicht (ge-)brauchen und weil sie sehr oft unseren Unmut auslösen. Wir spüren innerlich, dass wir sie hätten nicht kaufen sollen und jedes Mal, wenn sie uns im Kleiderschrank oder woanders begegnen, spüren wir Ärger in uns aufsteigen, manchmal kaum merklich und ein anderes Mal heftiger.

Haben Sie selbst schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Dann ist jetzt ein guter Moment, neue Wege im Schlussverkauf zu gehen. Schauen Sie vorher in Ihren Kleider- und Schuhschrank und überlegen Sie sich, was Sie wirklich brauchen oder worüber Sie sich wirklich freuen würden. Dann sind Sie besser gewappnet, wenn Sie von den vielen Angeboten überrollt werden.

Drum prüfe wer sich ewig bindet – lernen Sie „nein“ sagen

Der Vergleich mit einer Hochzeit ist vielleicht weit hergeholt. Trotzdem empfehle ich, gut zu prüfen, bevor Sie etwas kaufen und sich so an etwas binden, das Sie später nur schwer loslassen können. Gerade Fehlkäufe neigen dazu, sich besonders fest an uns zu heften.

Fragen Sie sich vor dem Kauf, ob Sie dieses Teil jetzt kaufen, weil es preisgünstig ist oder weil Sie es wirklich benötigen und es Ihnen wunderbar passt. Wenn Sie sich nicht absolut sicher sind, dann gehen Sie lieber aus dem Geschäft, bevor Sie etwas kaufen. Lernen Sie zu sagen „ich möchte es mir überlegen“ oder sagen Sie gleich „nein“, auch wenn jemand anders der Meinung ist, Sie sollten zuschlagen. Wappnen Sie sich innerlich gegen die Überzeugungskraft des Verkaufspersonals. Kein anderer als Sie kann besser wissen, ob Sie etwas brauchen oder nicht oder ob Sie sich wohl fühlen oder nicht.

Schlussverkauf in anderen Branchen

Das betrifft übrigens nicht nur Kleidung und Schuhe. 16_SSV_Auch bei Möbeln, Dekorationsartikeln, Elektrogeräten, Lampen und vielen anderen Bereichen ist Vorsicht bei Schnäppchen geboten, damit Sie zuhause nicht das böse Erwachen trifft.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Geld ausgeben für wirklich wertvolle Stücke und viel Widerstandskraft gegen unpassende Sonderangebote.

Ihre Antje Lohrer

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